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Aus der Chronik von Hausen

Über den Rücken des Igelberges hinweg sehen wir von unserem Platze aus zwei Höhenzüge sich erheben; der hintere überragt bedeutend den davorliegenden. Auf ihm befindet sich das staatliche Kirchdorf Hausen und wird als Husin = „bei den Häusern" bereits im 13. Jahrhundert genannt. Im Jahre 1508 erhielt Matheus Klinger zu Hausen von Ulrich Aunkofer, dem Prior der Karmeliter in Abensberg, das ewige Erbrecht

auf das Gut „des Münchs-Erb" zu hausen, wovon er jährlich vier Schaff Korn und vier Metzen Waizen reichen sollte (Urkundenbuch der Stadt Abensberg S. 191 Nr. 238).

Im Spanischen Erbfolgekrieg hatten die Bewohner von Hausen unter häufigen Truppen­durchzügen zu leiden. Als anfangs Januar 1706 der Stab der Ansbacher Grenadiere von Kelheim wegzog, übernachtete er im Dorf Hausen. Er bestand aus dem Oberstleutnant, Hauptmann und zwei Leutnants, im ganzen 100 Mann nebst 18 Pferden. Bei dieser Gelegenheit erpreßten sie von der armen Gemeinde 145 fl in bar, während die Kosten für Speise und Trank 166 fl betrugen.

Nach der Beschreibung der Untertanen und adeligen Besitzungen des Gerichts Kelheim vom 25. September 1752 gehörte die Hofmarch" Hausen den Adeligen Reindl, Herren von Frauenerben, und zwar Anton Reindl, derzeit Bürgermeister in München. 1758 genehmigte Kurfürst Maximilian Josef III. die Erwerbung der Reindlischen Hofmark Hausen durch den Kanzler Wigiläus Alois Baron von Kreitmayer (Gerichtsliteralien Kelheim Nr. 256). Bei dieser Herrschaft verblieb sie bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Die für die große Ortschaft viel zu kleine Kirche dürfte in ihren Anfängen noch in das Mittelalter zurückreichen. In der Barockzeit wurde sie modernisiert und 1892 im Inneren erneuert. Sie ist der Jungfrau Maria geweiht und eine Filiale von Herrnwahlthann. Aus alter Zeit haben sich noch erhalten die beiden Figuren auf dem Seitenaltar, St. Blasius und St. Erasmus, und der Kanzel gegenüber St. Maria mit dem Kinde, des 17. Jahrhunderts.

Bemerkenswert ist ferner die Rosenkranzmadonna aus der Spätzeit gute Arbeiten um 1740.

Die österreichischen Kolonnen stießen mittags 11 Uhr In Teugn auf die aus dem Schneidharter Gefecht sich zurückziehenden französischen Truppen und es entspann sich zwischen den Franzosen und den um diese Zeit gegen Hausen vorrückenden Österreichern ein vielstündiger, sehr blutiger Kampf, der sich mit wechselndem Erfolg in den Waldungen zwischen Hausen und Teugn abwickelte.

Die Einöden Schoisenkager und Roith, sowie der südlich von Teugn liegende Kühberg waren Mittelpunkte der einzelnen Gefechte. Bis 6 Uhr abends wurde auf beiden Seiten erbittert ge­kämpft bis zur völligen Erschöpfung. Ein plötzlich heraufgezogenes, äußerst heftiges Gewitter zwang zum Stillstand der Kampfhandlungen; denn die damaligen Steinschloßgewehre und die Pulverpfannen der Kanonen versagten bei dem strömenden Regen. Dem Feuergefecht folgte aber bei der Übermüdung der Infanterie auch kein Bajonettkampf. Das Treffen war unentschieden geblieben.

Auffallen dürfte es, daß von diesem verlustreichen Ringen, in dem ungefähr 40 000 Mann gegenüberstanden und wovon etwa 8000 Mann gefallen sind, bei der umwohnenden Bevölkerung nichts in Erinnerung geblieben ist. Es erinnert auch kein Kreuz, kein Stein an das blutige Gemetzel (nach Friedrich Otte, Generalmayor).

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